Upcycling: Kobolddrache für stürmische Zeiten!

Auch in diesem Jahr wird der April seinem Ruf hierzulande wieder gerecht und spielt von sommerlichen 20°C bis Schneefall in den Mittelgebirgen nochmal alles durch, was der Meteorologe in seinem Studium so alles erforschen durfte.

Doch der gewiefte Jungpfadfindertrupp lässt sich davon nicht aus dem Konzept bringen, sondern nutzt jede Wetterlage zu seinem Vorteil und Vergnügen!

Starke Winde zum Beispiel eignen sich perfekt zum Drachenfliegen und wie Ihr Euch einen Drachen selbst bauen könnt, haben wir hier mal für euch aufgeschrieben!

 

Material:

  • ein altes Igluzelt oder Ähnliches

oder

  • Winddichter, leichter Stoff (Packpapier geht auch, ist günstig und einfach zu beschaffen, dafür weniger wetterbeständig)
  • 2 dünne Kant- oder Rundhölzer (Längenverhältnis ca. 2:3)

und

  • 10m straffe Kordel
  • Drachenschnur (Länge nach Größe des Drachen und gewünschter Flughöhe)
  • Klebstoff

Je nachdem wie groß Ihr Eure Drachen bauen wollt, braucht ihr mehr oder weniger Material, darum ist die Materialliste ohne Größenangaben.

Auf den Fotos seht ihr Fiberglasstangen und Stoffteile eines ausrangierten Igluzeltes. Habt ihr davon keins zur Hand, fragt mal bei der örtlichen KJG-Gruppierung nach 😉

Zeitaufwand:

  • 1-2 Gruppenstunden

Achtet darauf, dass ihr fürs Bauen ausreichend Platz habt, sonst kommt man sich gerade mit etwas größeren Drachen schnell in die Quere

Und so geht`s:

Legt eure Hölzer so aufeinander, dass sie ein lateinisches Kreuz ergeben (†). Verschnürt sie am Kreuz fest miteinander und bindet die Enden mit der Kordel straff zusammen. Das Holzkreuz bildet das Gerüst eures Drachen. Gut hält es, wenn Ihr Einkerbungen in die Enden der Hölzer feilt, dann rutsch die Schnur nicht weg. Wenn das Material es hergibt, könnt ihr auch Löcher in die Enden der Stangen bohren und die Kordel durchziehen.

Nun bindet ihr noch einmal an die vier Ecken der Raute je eine Schnur und verknotet diese über der Mitte des Kreuzes miteinander. An diesem Knoten wird ein Ende der Drachenschnur befestigt. Diese darf aus Sicherheitsgründen nicht länger als 60m sein und darf auf keinen Fall Metallfäden beinhalten, sonst kann sie zum Blitzableiter werden. Wer eine längere Drachenschnur benutzen möchte braucht das OK der örtlichen Luftfahrtbehörde.

Schneidet aus eurem Stoff nun eine Fläche aus, die an jeder Seite etwa 5cm breiter ist, als die eures Gerüsts. Legt eure Gerüstraute auf die Stoffraute, klappt den überstehenden Rand über die Kordel und verklebt ihn gründlich. (Hebt Stoffreste und Verschnitt auf, wir werden es noch brauchen)

Wichtig: Verklebt den Stoff nur an den Rändern und nicht am Kreuz selbst, sonst kann der Drachen sich im Wind nicht richtig aufblähen.

Nun hat der Drachen schon seine charakteristische Form erhalten. Um beim Flug eine gewisse Stabilität zu haben, ist der Schwanz des Drachen wichtig. Bindet hierzu an der langen unteren Ecke eine ca. 3m lange Kordel an. Im Abstand von ca. 30cm knotet ihr in den Schwanz Stücken eures Stoffes, die übrig geblieben sind.

Nun könnt ihr Euren Drachen, frei nach Belieben gestalten und anmalen. Werdet kreativ!

Bevor ihr Eure Drachen auf freiem Feld und bei einer ordentlichen Briese steigen lasst, beachtet bitte ein paar Hinweise:

  1. In Natur- und Vogelschutzgebieten ist das Drachenfliegen verboten
  2. Der Abstand zur nächsten Freileitung, Bahnstrecke oder Autostraße muss min. 600m betragen.

Zum nächsten Flugplatz sogar 5km.

  1. Sollte sich ein Drachen trotz allem doch in einer Leitung verfangen, sofort loslassen und auf keinen Fall versuchen ihn zu bergen. Einfach den örtlichen Energieversorger, die Polizei oder Feuerwehr informieren. Die wissen wie man das macht!
  2. Bei Gewitter den Drachen sofort einholen! Auch eine metallfreie Schnur kann zum Blitzableiter werden, wenn sie nass ist.
  3. Den Drachen nicht über Menschen oder Tieren steigen lassen. Ein Absturz kann gefährlich werden.

 

Inhalt und Fotos: Konrad Graebner

 

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